Liebe LeserInnen, Interessierte und Freunde,
2019 war für mich ein zwiespältiges, intensives und auch schmerzhaftes Jahr. Es war so ein bisschen wie gegen Drachen oder Windmühlen kämpfen.
Einerseits eine Katastrophe:
Kein Buch veröffentlicht!
Obwohl einige interessante Konzepte und Rohfassungen vorlagen und ich weit über 1000 Seiten für die Zauberschmiedin geschrieben habe.
Das schlimmste: Euch, die ihr sehnsüchtig den Abschlussband der Zauberschmiedin erwartet habt, musste ich wieder und wieder vertrösten und enttäuschen, dabei hatte ich Drachendüster 3-4x geschrieben.
Was war passiert?
Als ich den 4. Band „Drachensplitter“ geschrieben hatte, sollte es der Abschlussband werden, doch es gab so viel zu erzählen. Also machte ich daraus zwei Teile, veröffentlichte Drachensplitter und jubelte „Der Abschlussband ist in wenigen Wochen zu haben!“
Als ich ihn fertigstellte, gefiel er mir nicht mehr ( zu dem Zeitpunkt sollte der Abschlussband noch Silbrenlicht heißen) und beschloss alle anderen Projekte aufs Eis zu legen und die Geschichte völlig neu zu konzipieren.
Obwohl ich vom Grundplot und das Ende begeistert war, brauchte ich unzählige Seiten, Monate und Rüffel von meiner wunderbaren Lektorin Claudia Pietschmann, denn irgendwie war ich ganz weit weg von meiner Zauberschmiedin und von mir.
Doch sie bestärkte mich, mich auf mein Gefühl zu verlassen.
Ich wollte so viel, war verkopft, verkrampft, verbissen. Mir wurde klar, dass die Akademikerin nun schrieb und nicht die Geschichtenerzählerin, die Vertraute von Rayka, Merlynn und Co.
Ich war gescheitert. Nicht nur einmal. Das tat wahnsinnig weh. Selbstzweifel plagten mich. Wie war ich bloß auf die Idee gekommen, Bücher schreiben zu können?
Gesundheitlich bekam ich es auch direkt zu spüren, denn aufgrund einer neurologischen Erkrankung, die mich seit 2008 als Lehrerin berufsunfähig macht, wird immer wieder meine linke Seite taub und gefühllos. Nichts geht automatisch. In diesen Perioden muss ich mich darauf konzentrieren, zu sprechen, zu laufen und etwas anzufassen, was mich sehr erschöpft.
Aufgeben wollte ich nicht. Irgendwie musste ich mich aus dieser Schreibhölle herauskämpfen. In mir sind so viele Geschichten, die erzählt werden wollen, auch die Zauberschmiedin. Also: Aufrappeln und den Abschlussband schreiben, den ihr verdient habt und Rayka würdig ist.
Einige Zeit verbrachte ich nur damit mich wieder ganz meinen Helden nahe zu fühlen, wie sie sind und wie sie sich entwickeln können, damit alle offenen Erzählstränge spannend und glaubhaft zu Ende erzählt werden. Schließlich hocken die Zentaurin Dazhera und der Waldelb Nestori in der Spalte, Eisenland versinkt noch im Chaos, das durch das Himmelskörpersterben angerichtet wurde. Wie geht`s mit Rayka und Targoin weiter, können sie endlich ihre Liebe leben?
Also konzipierte ich neu, las immer und immer wieder die vier Teile und ließ der Geschichte ihren Lauf. Ich fand meine Freude wieder, sowohl an diesem verfluchten Band, als auch an andere Geschichten, an diesem Beruf, trotz des Frusts der letzten Monate. Jedenfalls ist der Fluch gebrochen.
Vielleicht werde ich in einigen Jahren zurückblicken und erkennen, wie wichtig, dieses Jahr für meine Entwicklung als Schriftstellerin gewesen war.
Euch danke ich für eure Geduld, Treue und manches verständnisvolle und aufmunternde Wort. Danke.
Stand: Das Manuskript liegt bei meiner Lektorin. Da ich nicht weiß, wie viel Arbeit und Zeit es noch braucht, werde ich mich vor vorschnellen „IN KÜRZE“ beim Veröffentlichungsdatum hüten.
Lass dir Zeit – egal wann. Ich werde es lesen.
Ich wünsche dir ein friedliches Fest und ein erfolgreiches Jahr 2020.
Lieben Dank. Das bedeutet mir viel. Ebenso wünsche ich Dir ein schönes Weihnachtsfest.