Aus Aschengier – 3.Band der Zauberschmiedin
Doch Viator konnte sich nicht von dem Anblick losreißen. Dann setzte der Blutregen ein, und er stand dort und blickte auf die sanften Hügel, die Wälder und die Seen.

Das alles sollte jetzt vergehen? Dem Anblick dieser Schönheiten, die einst die Götter bei der Schöpfung ausgestaltet hatten, wollte er sich noch einmal hingeben. Dann kam der Zorn. Zorn auf die faulen, verantwortungslosen Götter, die sich in den Palast DES EINEN zurückgezogen hatten und nichts mehr taten, um den Wesen zu helfen. Wenn er den Palast fände, hätte er ein Wörtchen mit diesen Mächtigen zu reden. Auch wenn es für alles zu spät wäre, brauchte er die Genugtuung, sie zur Verantwortung zu ziehen. Doch mit einem Mal verrauchte seine Wut. Die Luft war erfüllt von Liebe. Ein rotes Leuchten durchdrang die sphärische Welt.
»Der Rubin!«, flüsterte er.

Und dann lachte das Männlein mit der Kutte laut auf, warf den Wanderstab in die Luft, fing ihn auf und tanzte auf dem Hügel mit wilden, ausgelassenen Sprüngen.
»Diese Zauberschmiedinnen, diese Feuerelbinnen. Sie haben es tatsächlich geschafft!«
Der Regen versiegte, die Erde atmete auf und obwohl es Nacht war, begannen die Vögel zu zwitschern. Die Hitze wurde erträglich, da die Sonne innehielt, Lavabrocken zu werfen. Frischer, wohlduftender Wind fegte Staub und Dreck hinfort. Der Weltenwanderer ließ sich japsend auf den Boden fallen und streckte glücklich Arme und Beine aus. So blickte er in den Himmel, um nichts von der Heilung zu verpassen. Bald würden die Risse des Mondes sich zusammenfügen, alles würde zusammenwachsen. Eisenland war gerettet. Kraft und die Liebe der Wesen selbst hatten es vollbracht. Bald würden sie genesen und zusammen den Dunklen Herrscher endgültig besiegen. Und er Kleingläubiger hatte gedacht, alles wäre verloren.